Reiseführer "Erinnerung verbindet Region Oder-Warthe"

66 67 Sch i cksa l sa l sraum Sch i cksa l sa l sraum Nach der Machtergreifung der Natio- nalsozialisten 1933 wurde die jüdische Bevölkerung systematisch diskriminiert, ausgegrenzt und verfolgt. Die Nacht vom 9 . auf den 10 . November 1938 markierte den Übergang zum offenen Terror. Das nationalsozialistische Regime organisierte und lenkte die Zerstörung von Eigentum und Einrich- tungen der Juden und Jüdinnen im gesamten Deutschen Reich, so auch in der Region Oder-Warthe. In der Pogromnacht am 9 . November 1938 ließen die Nationalsozialisten viele Synagogen und Gemeindehäuser in Brandenburg niederbrennen. Die jüdischen Friedhöfe wurden ebenfalls geschändet und vielerorts eingeebnet. Einige dieser Orte wurden in würdige Gedenkorte umgestaltet, andere Spuren jüdischen Lebens Durch Verfolgung und Völkermord wurden unzählige jüdische Leben zerstört und vernichtet. Einige Standorte bewahren die Erinnerung an vormals jüdisches Leben. gerieten nur aufgrund privater Ini- tiativen wieder ins Bewusstsein der Bevölkerung. Und an manchen Orten erinnert bis heute keine Tafel an ihre Geschichte. Nachfolgend sollen einige dieser Orte vorgestellt werden: Jüdische Friedhöfe Bad Freienwalde (Oder) Goethestraße 16259 Bad Freienwalde (Oder) Vollständig zerstört. Seit 1952 erinnert ein Gedenkstein an seine Existenz. Gorzów Wielkopolski Gwiaździsta, ul.Słoneczna 66 - 400 Gorzów Wielkopolski Der Friedhof wurde zwischen 1938 und 1945 mehrfach geschändet. Heute erinnern noch die Spuren der Zerstörung an dieses Schicksal. Groß-Neuendorf, Letschin Parkweg 5 , 15324 Letschin Miedzyrzecz Auffahrt zur S 3 nördlich von Miedzyrzecz Skwierzyna Ul. Miedzyrzecka 700 m links des Kreisverkehrs Zweitgrößter erhaltender Friedhof in Westpolen. Steht unter Denkmalschutz und wurde saniert. Strausberg Karl-Liebknecht-Straße 15344 Strausberg 1938 teilweise zerstört und nach 1945 eingeebnet. Seit 1988 erinnert eine Gedenktafel an seine Existenz. Witnica Ul. Sikorskiego / ul. Kostrzynska 66 - 460 Witnica Synagogen Beeskow Brandstraße 45 , 15848 Beeskow 1930 er Jahre: Verkauf und Nutzung als Wohnhaus, als eine der wenigen Synagogen in Brandenburg erhalten. Eberswalde Goethestraße 9 , 16225 Eberswalde 1938 zerstört und abgetragen. Seit 2013 Erinnerungsort »Wachsen mit Erinnerung« Frankfurt (Oder) Tuchmacherstraße 15230 Frankfurt (Oder) 1938 geschändet und anschließend als Lager genutzt. 1988 Gedenkstein eingeweiht. Fürstenwalde Frankfurter Str.aße 15517 Fürstenwalde/Spree 1938 zerstört. Erinnerungstafel seit den 1980 er Jahren. Miedzyrzecz Ul. Kziedza Skargi 4 66 - 300 Miedzyrzrecz Früher Synagoge heute Warenhaus. Innenarchitektur zum Teil erhalten und restauriert. Müncheberg Hinterstraße 155 , 15374 Müncheberg 1938 zerstört. Erinnerungstafel seit 1995 (Rathausstraße 2 ). Strausberg Jungfernstraße, 15344 Strausberg 1938 zerstört. Seit 2008 erinnert eine Gedenktafel an der Stadtmauer an die Synagoge. Wriezen Mauerstraße, 16269 Wriezen 1938 zerstört. Seit 1988 erinnert am ehemaligen Standort eine Gedenktafel an die Synagoge. Zahlreiche weitere Standorte finden Sie in den folgenden Datenbanken: Projekt: Juden im historischen ostbrandenburg – eine online-Dokumentation der jüdischen Friedhöfe https://www.kuwi.europa-uni.de/de/lehrstuhl/kg/denkmalkunde/forschung/Juedi- sche-Friedhoefe/index.html Datenbank: Jüdische Friedhöfe in Polen auf den Gebieten der ehemaligen Provinz Brandenburg / Zydowskie cmentarze na terenie bylej Brandenburgii https:// www.uni-potsdam.de/de/juedische-friedhoefe-pl Online-Karte: Jüdische Friedhöfe in westpolen / Z ydowskie cmentarze w zachodniej polsce https://www.kuwi.europa-uni.de/de/lehrstuhl/kg/denkmalkunde/ forschung/ Juedische-Friedhoefe/OnlineKarte/index.html

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